Genealogie der Familie Holzapfel aus Zierenberg,

ursprünglich aus Guxhagen



1. Generation:


1. Tobias David bzw. David Isaak, verheiratet mit Sara David, beide verstorben vor 1808.

Sie hatten einen Sohn:

+ 1.1 Emanuel David, geboren 29.09.1747



2. Generation:


    1. Emanuel David Holzapfel, geboren 29.09.1747. Er nahm 1808 unter der Regierung von

Napoleons jüngstem Bruder Jerome, König von Westphalen, den Familiennamen

„Holzapfel“ an. Er heiratete am 27.04.1808 in Guxhagen im Alter von 61 Jahren

Süßchen Meyer, 25 Jahre alt, Tochter von Handelsmann Meyer und seiner Ehefrau

Esther aus Rotenburg an der Fulda. Emanuel und Süßchen Holzapfel hatten zwei Söhne:


+ 1.1.1 David Holzapfel, geboren 06.03.1809 in Guxhagen

      1. Knöpfel / Knöbel Holzapfel, geboren 15.12.1811 in Guxhagen.


Emanuel und Süßchen Holzapfel starben beide vor 1842.

(Hessisches Staatsarchiv Marburg, Bestand 76 a, Nr. 28,19 Guxhagen,

Bestand 315 z, Personenstandregister Guxhagen 1808-1812)



3. Generation:


      1. David Holzapfel, geboren 06.03.1809 in Guxhagen. Er heiratete am 03.11.1842 in

Zierenberg Hanchen Samuel, 28 Jahre, Tochter des David Samuel und seiner Ehefrau

Goldchen, geb. Isaac, aus Zierenberg. (Trauregister Zierenberg Nr. 14)

David und Hanchen Holzapfel hatten drei Söhne:


1.1.1.1 Manuel Holzapfel, geboren 213.09.1843 in Zierenberg, verstorben am

26.02.1846 in Zierenberg (Familienbuch Zierenberg, Nr.24).

+ 1.1.1.2 Daniel Holzapfel, geboren 04.07.1846 in Zierenberg

(Geburtsregister Zierenberg Nr. 56).

+ 1.1.1.3 Meier Holzapfel, geboren 15.01.1849 in Zierenberg

(Geburtsregister Zierenberg Nr. 74).


Hanchen Holzapfel starb am 12.11.1874 in Zierenberg (Sterberegister Zierenberg Nr. 60).

David Holzapfel starb am 04.12.1874 in Zierenberg (Sterberegister Zierenberg Nr. 61).



4. Generation:


        1. Daniel Holzapfel, geboren 04.07.1846 in Zierenberg. Er nahm am deutsch-französischen Krieg 1870/71 teil. (Gedenktafel im Turmbau der ev. Kirche Zierenberg) Er heiratete am 22.11.1874 in Kassel Emma Stern, 26 Jahre, Tochter des David Stern und seiner Ehefrau Henriette, geb. Herzog, aus Borken (Trauregister Zierenberg Nr. 34).

Daniel und Emma Holzapfel hatten vier Kinder:


1.1.1.2.1 Johanna Holzapfel, geboren 25.09.1875 in Zierenberg

(Geburtsregister Zierenberg Nr. 62), verstorben am 21.12.1879 in Zierenberg

(Sterberegister Zierenberg Nr. 76).

          1. Hugo David Holzapfel, geboren 17.10.1878 in Zierenberg

(Geburtsregister Zierenberg Nr. 72)

1.1.1.2.3 Max Holzapfel, geboren 22.09. oder 23.09.1880 in Zierenberg

(Standesamt Zierenberg, Geburtsregister 1880, Nr.51, Geburtsregister Zierenberg Nr. 84)

          1. Paula Holzapfel, geboren 23.10.1886 in Zierenberg

(Geburtsregister Zierenberg Nr. 104), verstorben am 07.11.1886 in Zierenberg

(Sterberegister Zierenberg Nr. 90).


1.1.1.3 Meier Holzapfel, geboren 15.01.1849 in Zierenberg. Er heiratete am 06.11.1878 in

Kassel Regine Selig, 26 Jahre, Tochter des Selig Selig und seiner Ehefrau Leah, geb.

Stern, aus Solz (Trauregister Zierenberg Nr. 44).

Meier und Regine Holzapfel wohnten in Zierenberg Haus Nr. 142. Sie hatten sechs

Kinder:


+ 1.1.1.3.1 David Holzapfel, geboren 04.08.1879 in Zierenberg

(Geburtsregister Zierenberg Nr. 75)

+ 1.1.1.3.2 Bernhard Holzapfel, geboren 12.09.1881 in Zierenberg

(Geburtsregister Zierenberg Nr. 87)

+ 1.1.1.3.3 Emanuel Holzapfel, geboren 15.11.1882 in Zierenberg

(Geburtsregister Zierenberg Nr. 92, StandesamtZierenberg Geburten Nr. 54/1882)

+ 1.1.1.3.4 Sally Holzapfel, geboren 08.09.1884 in Zierenberg

(Geburtsregister Zierenberg, Nr. 99, Standesamt Zierenberg, Geurten Nr. 31/1884)

+ 1.1.1.3.5 Daniel Holzapfel, geboren 12.12.1885 in Zierenberg

(Standesamt Zierenberg, Geburtsregister 1885, Nr.53,

Geburtsregister Zierenberg Nr. 102)

+ 1.1.1.3.6. Johanna Holzapfel, geboren 11.05.1888 in Zierenberg

(Standesamt Zierenberg, Geburtsregister 1888, Nr. 24; Trauregister 1911, Nr.9,

Geburtsregister Zierenberg Nr. 110).


Meier Holzapfel starb 1895, Regine Holzapfel 1914/15..



5. Generation:


          1. David Holzapfel, geboren 04.08.1879 in Zierenberg. Er heiratet 1904

Elsbeth Kornberg, geboren 05.01.1884 in Holzminden, Tochter des Israel

Kornberg und seiner Ehefrau Berta, geb. Friede. David und Elsbeth Holzapfel

wohnten in Holzminden, Niedere Straße 1 und Forsterweg 3. David und Elsbeth Holzapfel hatten drei Kinder:


+ 1.1.1.3.1.1 Kurt Holzapfel, geboren 26.08.1907 in Holzminden

+ 1.1.1.3.1.2 Fredi Holzapfel, geboren 11.11.1911 in Holzminden

+ 1.1.1.3.1.3 Elisabeth Holzapfel, geboren 19.05.1920 in Holzminden.

(Schreiben von Daniel Holzapfel, Berlin vom 30.10.2011 an den Verfasser)


Die Familie ist von Holzminden nach Berlin verzogen und wohnten dort in der Mommsenstraße 55. David und Elsbeth Holzapfel wurden am 19.02.1943 mit dem 29. Osttransport zusammen mit 1003 Männern und Frauen von Berlin nach Auschwitz deportiert.

(Bundesarchiv: Gedenkbuch. Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945. 2. Auflage CD-ROM, Berlin 2006.

Transportliste ITS-Dokument.

The Central Database of Shoa Victims’ Names. http://www.yadvashem.org, Gedenkblätter von Daniel Holzapfel (Enkel) aus Berlin vom 13.08.1999 und von Ruth Barzam (Nichte) aus Israel von 1955.)


          1. Bernhard Holzapfel, geboren 12.09.1881 in Zierenberg. Er heiratete am 21.08.1912 in Koblenz Hedwig David, geboren 02.06.1893 in Koblenz. Bernhard und Hedwig Holzapfel lebten in Köln, ab 1923 in Koblenz. Sie hatten zwei Töchter:


+ 1.1.1.3.2.1 Lotte Holzapfel, geboren 07.06.1913 in Köln

+ 1.1.1.3.2.2 Grete Holzapfel, geboren 02.01.1915 in Köln.


Bernhard und Hedwig Holzapfel emigrierten am 20.10.1937 nach Amsterdam, Deltastraat 15, später Slaakstraat 11. Ihre Tochter Grete Holzapfel, die ab 1936 zusammen mit Sally und Hedwig Holzapfel in Zierenberg und Kassel wohnte, emigrierte am 08.12.1939 mcj Amsterdam und lebte bei ihren Eltern in der Slaakstraat 11. Sie wurden am 10.02.1943 im Lager Vught und von dort am 20.02.1943 in Westerbork interniert. Von dort wurden sie am 26.02.1943 nach Auschwitz deportiert und am 28.02.1943 dort ermordet.

(Bundesarchiv: Gedenkbuch. a.a.O., Yad Vashem, a.a.O, Gedenkblätter von Ruth Barzam (Nichte) aus Israel von 1955. Informationen von Herrn Peter Kleber, Stadtarchiv Koblenz vom 22.07.2011)


          1. Emanuel / Max Holzapfel, geboren 15.11.1882 in Zierenberg. Er war verheiratet

mit Hermine Heilbronn, geboren 17.06.1889 in Achim, Tochter von Alfred Heilbronn und seiner Ehefrau Setta, geb. Loewenstein. Max und Hermine lebten in Zierenberg, und hatten ein Schuhgeschäft. Am 04.08.1936 zogen sie nach Kassel und wohnten dort in der Gießbergstraße 35, ab 09.07.1937 Jägerstraße 3. Sie hatten drei Kinder:


+ 1.1.1.3.3.1 Gerhard Holzapfel, geboren 1921 in Zierenberg

+ 1.1.1.3.3.2 Manfred Holzapfel, geboren 1917 in Zierenberg

+ 1.1.1.3.3.3 Regina Holzapfel, geboren 06.11.1919 in Zierenberg.

(Monica Kingreen: Die Deportation aus Kassel am 09.Dezember 1941. in: Buch der

Erinnerung. Die ins Baltikum deportierten deutschen, österreichischen und

tschechoslowakischen Juden. München 2003. Band 2, S. 671)


Max Holzapfel starb am 11.06.1938 in Kassel.

(Standesamt Kassel Sterberegister 1335/1938).

(Helmut Thiele: Die jüdischen Einwohner zu Kassel 1700 – 1942. Familiendaten und Adressen. Kassel (als Manuskript vervielfältigt) 2006. S. 357)

Hermine Holzapfel wurde am 09.12.1941 von Kassel nach Riga deportiert.

(Namen und Schicksale der Juden Kassels 1933-1945. Ein Gedenkbuch. hrsg. vom Magistrat der Stadt Kassel. Kassel 1986. S. 199. Yad Vashem,.a.a.O; Gedenkblätter von Max Hilton aus Los Angelos (Bruder) vom 20.11.1974 und von Hanna Schuster (Cousine) aus Haifa/Israel vom 09.07.1999)


1.1.1.3.4 Sally Holzapfel, geboren 08.09.1884 in Zierenberg. Er heiratete 1922 Hedwig

Lehrberger, geboren 04.11.1895 in Borken/Hessen. Sally und Hedwig Holzapfel

hatten eine Tochter:


+ 1.1.1.3.4.1 Ruth Holzapfel, geboren 01.11.1923 in Zierenberg

(Archiv der Judaica-Abteilung im Stadtmuseum Hofgeismar, Helmut Thiele, a.a.O., S. 675)

Sally Holzapfel wuchs im Israelitischen Waisenhaus in Kassel auf, besuchte die

jüdische Volksschule und absolvierte anschließend eine kaufmännische Lehre.

Nach Beendigung der Lehrzeit kehrte er nach Zierenberg zurück und betrieb dort

ein Manufakturwarengeschäft . Zu Beginn des 1. Weltkrieges wurde er eingezogen,

verwundet und kam erst 1919 in seine Heimatstadt zurück.

Er heiratete 1922 und baute das Geschäft zusammen mit seiner Ehefrau weiter aus.

Nach der Machergreifung der Nationalsozialisten wurde Sally Holzapfels Geschäft

durch den soforteinsetzenden Boykott ruiniert und 1935 verkauft Sally Holzapfel

verzog (am 28.12.)1936 gemeinsam mit seiner Ehefrau nach Kassel flüchtete im

Mai 1939 (13.07.1939) illegal nach Belgien und ging dann weiter nach

Südfrankreich. Nach dem Einmarsch der Deutschen Wehrmacht wurde er im

Sammellager Gurs interniert, wo er 1941 (05.01.1941) verstarb.

(Namen und Schicksale der Juden Kassels 1933-1945. a.a.O., S.200; Sonderstandesamt Arolsen

Sterbebuch 1952, Abt. I, Nr.1049)

Sally Holzapfel war Mitglied in dem Wohltätigkeitsverein „Männerchewro“ in

Zierenberg und leitete diesen ab 1924. Sally und Hedwig Holzapfel wohnten ab

28.12.1936 in Kassel, Grüner Weg 31.

Hedwig Holzapfel wurde am 09.12.1941 von Kassel nach Riga deportiert.

Im Jahre 1950 hat Fredi Holzapfel (Hotel Buntrock Holzminden) im Auftrag von

Ruth Barzam, geb. Holzapfel aus Haifa in Kassel einen Antrag auf

Wiedergutmachung für Sally und Hedwig Holzapfel gestellt.

(Namen und Schicksale der Juden Kassels 1933-1945. a.a.O., S.199.

Ruth Barzam, geb. Holzapfel, schrieb 1955 Gedenkblätter für ihre Eltern in Yad Vashem.

Stadtarchiv Kassel, Bestand A.5.55 (Entschädigungsakten) Nr. 123.)


          1. Daniel Holzapfel, geboren 12.12.1885 in Zierenberg. Er war Schüler der Israelitischen Präparanden-Schule Burgreppach im Jahrgang 1900/1901.Er war ledig und lebte als Lehrer in Münster/Westf. und in Berlin. Im November 1938 wurde er in dem Konzentrationslager Sachsenhausen mit der Häftlingsnummer 8030-18 inhaftiert. Nach seiner Entlassung am 21.12.1938 floh mit seinem Bruder Sally im Mai 1939 nach Belgien und von dort nach Südfrankreich. Auch er wurde in Gurs interniert und starb an Krankheit am 15.11.1940 in Perpignan.

(Gedenkblatt von Ruth Barzam (Nichte) von 1955 in Yad Vashem, ITS-Dokumente,

Standesamt Zierenberg, Geburtsregister 1885, Nr.53; Sonderstandesamt Arolsen Abt I., Nr. 527)


          1. Johanna Holzapfel, geboren 11.05.1888 in Zierenberg. Sie heiratete

am 18.12.1911 in Zierenberg Bernhard Meyer, Metzger aus Gelsenkirchen,

geboren 03.01.1877 in Essen, Sohn des Handelsmanns Andreas Meyer und dessen

Ehefrau Emma, geb. Leiser. (Standesamt Zierenberg, Trauregister 1911, Nr.9)



6. Generation:


            1. Kurt Holzapfel, geboren 26.08.1907 in Holzminden. Er emigrierte 1936 nach

Palästina und starb dort Anfang der sechziger Jahre.

(Schreiben von Daniel Holzapfel vom 30.10.2011 an den Verfasser)


            1. Fredi Holzapfel, er lebte zeitwiese in den Kreisen Main und Unterfranken und emigrierte 1936 nach Palästina und kehrte um 1950 nach Holzminden zurück, wo er bis zu seinem Tod am 17.09.2001 lebte. Er

heiratete Karla. Fredi und Karla Holzapfel haben drei Kinder.

1.1.1.3.1.3 Elisabeth Holzapfel, geboren 19.05.1920 in Holzminden. Sie emigrierte 1939

nach England und von dort in die USA. Sie heiratete Harry Tilles, geboren am

22.03.1923, Sohn von Louis und Fanny Tilles. Elisabeth und Harry Tilles leben in

der Nähe von San Fancisco und haben vier Kinder.

(Liesel Tilles: Stories from my Life. o.O. 2003. Schreiben von Daniel Holzapfel vom 30.10.2011

an den Verfasser)


            1. Lotte Holzapfel, geboren 07.06.1913 in Köln. Sie heiratete am 17.09.1935 in

Koblenz Rudolph Siegfried Salm, geboren am 30.07.1908 in Bonn. Sie wohnten

in Koblenz ab 01.10.1935 in der Kurfürstenstaße 31d und emigrierten am 02.07.1936 nach Rio de Janeiro / Brasilien.

(Informationen von Herrn Peter Kleber, Stadtarchiv Koblenz vom 22.07.2011)


            1. Grete Holzapfel, geboren 02.01.1915 in Köln. Sie zog am 22.05.1936 zunächst nach Zierenberg zu ihrem Onkel und ihrer Tante Sally und Hedwig Holzapfel und mit ihnen am 28.12.1936 nach Kassel, Grüner Weg 31 und wohnte dort. Sie emigrierte am 08.12.1939 nach Amsterdam und wohnte dort in der Slaakstraat 11 bei ihren Eltern Bernhard und Hedwig Holzapfel. Sie wurde zusammen mit ihren Eltern in Vught (10.02.1943) und Westerbork (20.02.1943) interniert und von dort am 26.02.1943 nach Auschwitz deportiert und für tot erklärt (26.02.1943).

(Namen und Schicksale der Juden Kassels 1933-1945. a.a.O., S. 199. Gedenkblatt von Ruth Barzam (Cousine) von 1855 in Yad Vashem)


            1. Gerhard Holzapfel, geboren 1921 in Zierenberg, Lehrling, ledig (1935), verzog am 03.05.1935 nach Koblenz, Kurfürstenstraße 10 und von dort am 01.07.1935 nach Bonn, Herwarthstraße 31. Er emigrierte in die USA, lebte in Los Angelos (1951: 1121 N. Normandie Ave.), nannte sich Gary Hold, blieb ledig, ist verstorben.

(Schreiben von Herrn Peter Kleber, Stadtarchiv Koblenz vom 01.08.2011, Schreiben von Frau Nurit Dolev, Israel vom 11.10.2011, HHStAWI Entschädigungsakte 519/A, Ka 690)

Nach Angaben von Frau Edith Dorfman, geb. Holzapfel (Berlin Juli 2017) war

Gary Hold verheiratet und hatte mit seiner Frau Lenny einen Sohn und eine

Tochter.


            1. Manfred Holzapfel, geboren 1917 in Zierenberg. Er war im November 1935 in der Hachschara-Gruppe im Kibbuz Grüsen bei Gemünden. Er heiratete Lotte. Manfred und Lotte Holzapfel emigrierten nach Israel. Sie lebten in Holon. Sie haben eine Tochter. Manfred Holzapfel starb um 1957 in Holon im Alter von 40 Jahren an Herzversagen.

(Schreiben von Frau Nurit Dolev vom 11.10.2011 an den Verfasser)


            1. Regina Holzapfel, geboren 06.11.1919 in Zierenberg. Über sie gibt es

mehrere Informationen. Zum einen wird sie in der Liste der Deportation von Kassel nach Riga vom 09.12.1941 aufgeführt. Im Kasseler Gedenkbuch ist sie als 1935 wohnhaft in der Mombergstraße 17 verzeichnet, allerdings nicht in der Liste der Opfer. Im Gedenkbuch des Bundesarchivs ist sie nicht verzeichnet. Dann gibt es ein Gedenkblatt, das Gertrud Maier Weinflasz aus Akko / Israel (Freundin) am 14.07.2005 für Regina / Regie Holzapfel geschrieben hat, in dem als Adresse während des Krieges Gut Winkel Spreenhagen, ein Hachschara-Bauernhof der Alijah-Organisation. In einem Brief vom 11.08.2011 schreibt Frau Maier Weinflasz über Regina Holzapfel: „Regie war mir eine Freundin, ein nettes ruhiges Maedel. Es war nicht leicht an sie heranzukommen, sie war verschlossen. Ich war ein aehnlicher Typ, nur habe ich mich im Laufe der Jahre geändert.“

Aus einem Dokument aus dem Bestand „Entschädigungsakten im Stadtarchiv Kassel geht hervor, das Regina Holzapfel die Shoa und das Ghetto Riga überlebt hat. Sie hat im Jahre 1950 bei der Betreuungsstelle beim Magistrat der Stadt Kassel von Russland aus die „Beschaffung der zur Rueckreise notwendigen Dokumente“ beantragt. Nach Angaben von Frau Nurit Dolev ist Regina Holzapfel in den 60er Jahren von Russland nach Israel emigriert und lebte bis zu ihrem Tod in Tel Aviv: „She suffered a lot during the Holocaust and had severely tortured. She came to Israel duringthe 1960s. I remember her as a very strange woman. Our family members explained that behaviour to the severe conditions and tortures the suffered duringthe Holocaust. After WW 2 she had been transferred to Russia and then came to Israel. She livedalone in a small apartment in Tel Aviv. She couldn’t manage by herself and the Courth appointed an official custodian upon her. She had been hosptalized and passed away. My mother [Ruth Barzam] took care of her and managed to visit her frequently.”

(Monica Kingreen: Die Deportation aus Kassel am 09.12.1941. a.a.O., S.671.

Namen und Schicksale der Juden Kassels 1933-1945. a.a.O., S. 70.

Stadtarchiv Kassel, Bestand A.5.55, Nr. 123.

Schreiben von Frau Gertrud Maier Weinflasz, Akko/Israel vom 11.08.2011 an den Verfasser.

Zu Gut Winkel siehe: Ilana Michaeli, Irmgard Klönne (Hg.) Gut Winkel – Die schützende Insel,

Hachschara 1933-1941. Berlin 2007.

Schreiben von Frau Nurit Dolev, Israel vom 11.10.2011 an den Verfasser)


1.1.1.3.4.1 Ruth Holzapfel, geboren 01.11.1923 in Zierenberg. Sie emigrierte am 20.03.1939

nach Palästina, machte eine Ausbildung als Hauswirtschaftslehrerin und unterrichtete an einer High school. Sie heiratete am 27.08.1947 Itzhak Barsam. Ruth und Itzhak Barsam haben drei Töchter. Ruth Barsam schrieb 1955 mehrere Gedenkblätter in Yad Vashem für ihre Familienangehörigen. Sie stellte 1950 einen Antrag auf Wiedergutmachung für ihre Eltern Sally und Hedwig Holzapfel, unterschrieben in ihrem Auftrag von Fredi Holzapfel, Holzminden, Hotel Buntrock. Ruth Barsam wohnte damals in Haifa / Israel.

(Stadtarchiv Kassel, Bestand A.5.55, Nr.123)

Ruth Barsam starb am 07.12.1977.

(Schreiben von ihrer Tochter Nurit Dolev vom 11.10.2011 an den Verfasser)























Quellen und Literatur:


Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden: Bestand 365: Judenregister aus hessischen Gemeinden

Nr. 888: Zierenberg: Geburts-, Trau- und

Sterberegister 1826-1893

Nr. 889: Zierenberg: Familienbuch


Hessisches Staatsarchiv Marburg: Bestand 76a, Nr. 28 Aufstellung der Judentabellen 1812,

lfd. Nr. 19 Guxhagen


Bundesarchiv: Gedenkbuch. Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen

Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945.

2. erweiterte Auflage CD-ROM, Koblenz 2006.


Archiv der Judaica-Abteilung im Stadtmuseum Hofgeismar, Bestand Zierenberg.


Stadtarchiv Kassel, Bestand A.5.55 (Entschädigungsakten), Nr. 123.


Standesamt Wolfhagen / Zierenberg, Auszüge aus Geburts- und Trauregistern.


http://www.yadvashem.org The Central database of Shoa Victims’ Names.


Informationen von Herrn Peter Kleber, Stadtarchiv Koblenz vom 22.07.2011 und 01.08.2011.


Schreiben von Frau Gertrud Maier Weinflasz, Akko / Israel vom 11.08.2011.


Schreiben von Frau Nurit Dolev, K. Bialik / Israel vom 11.10.2011.


Schreiben von Daniel Holzapfel, Berlin vom 30.10.2011


Informationen von Esther Dorfman, Berlin, Juli 2017


Monica Kingreen: Die Deportation aus Kassel am 09. Dezember 1941.

in: Buch der Erinnerung. Die ins Baltikum deportierten deutschen, österreichischen

und tschechoslowakischen Juden.

bearbeitet von Wolfgang Scheffler und Diana Schulle.

Band I und II, München 2003. Band II, S. 657-689.


Ilana Michaeli, Irmgard Klönne (Hg.): Gut Winkel – Die schützende Insel. Hachschara 1933-1941.

Berlin 2007.


Namen und Schicksale der Juden Kassels 1933-1945. Ein Gedenkbuch.

Bearbeitet von Beate Kleinert und Wolfgang Prinz.

Hrsg. vom Magistrat der Stadt Kassel. Kassel 1986.


Helmut Thiele: Die jüdischen Einwohner zu Kassel 1700-1942. Familiendaten und Adressen.

Kassel (als Manuskript vervielfältigt) 2006.


Liesel Tilles (Elisabeth Holzapfel): Stories from my Life. Memoirpieces and fiction. o.O. 2003.




Erarbeitet und zusammengestellt von Hans-Peter K l e i n Melsungen, August 2011

Überarbeitet und ergänzt Oktober 2011, Juli 2012, August 2016, Juli 2017, Oktober 2017