Im
Jahr 1931 wurde das Rathaus Zierenberg renoviert und Ende Mai in
Anwesenheit hoher
Vertreter aus Politik und Gesellschaft
eingeweiht. Die
"Jüdischen Wochenzeitung für Kassel, Hessen und
Waldeck" vom 22. Juni 1931 berichtete ausführlich
darüber. Als Stadtverordnetenvorsteher hielt Jakob Kaufmann,
der sich mit großer Hingabe den Aufgaben der Stadt widmete,
eine bemerkenswerte Rede. U.a. sagte er: „Trennt uns auch
die Verschiedenheit des Glaubens, gehen unsere politischen
Ansichten auch manchmal auseinander, so vereinigt uns doch die
Liebe zu unserm deutschen Vaterlande und das Bestreben nach einer
stetigen Fortentwicklung unserer lieben Stadt Zierenberg“.
Die Zeitung betont: „Herr Kaufmann ist wahrscheinlich der
einzige jüdische Stadtverordnetenvorsteher Deutschlands, er
beweist durch seine Tätigkeit, dass auch Juden sich in
uneigennütziger Weise den Aufgaben in Stadt und Land zu
widmen verstehen."
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