Ergänzungen zur Familiengeschichte von Levy Lion Möllerich,

Verfasser des Buches „Das Licht Havdalah“ (Candle of Distinction)

Life stories from the horrible years in the valley of tears

Written by Rabbi Ariel Yehuda Möllerich (Levy Lion Möllerich)

Edited by Menachem Mendel Meyer

Shevat 5760 / Februar 2000

Vgl. dazu Genealogie Möllerich von Enrique Kahn, Buenos Aires,

in: www.judeninnordhessen.tk


Levy Lion Möllerich, geb. am 09.09.1918 in Zierenberg, Schuhmacher, Zierenberg, Querstraße 134 / Kasseler Straße 22. Er wohnte 1938 in Kassel, Grüner Weg 24, später Wilhelmshöher Allee 81. Er war vom 15.11.1938 bis 06.02.1939 im Konzentrationslager Dachau inhaftiert (Häftlingsnummer 30169). Vom 27.03.1939 bis 20.09.1939 war er bei der Firma Philipp Brahm & Sohn in Kassel beschäftigt. Am 17.11.1939 zieht er in das Hachschara Landgut Neuendorf bei Fürstenwalde, um sich als Gärtnereipraktikant auf die Auswanderung nach Palästina vorzubereiten. Nach Schließung des Landgutes kehrt er nach Kassel in die Wilhelmshöher Allee 81 zurück. Am 09.12.1941 wurde er zusammen mit seinen Eltern und seinem Bruder von Kassel aus in das Ghetto Riga deportiert, am 30.09.1943 in das Konzentrationslager Riga überstellt, am 09.08.1944 von dort nach Stutthof deportiert (Häftlingsnummer 57590), kam von dort am 16.08.1944 in das Konzentrationslager Buchenwald (Häftlingsnummer 82560), am 08.09.1944 zum Kommando Tröglitz des Konzentraitonslagers Buchenwald. Am 08.05.1945 wurde er im Ghetto Theresienstadt von der Roten Armee befreit und kehrte zunächst nach Kassel zurück. Später wanderte er nach Israel aus und arbeitete als Rabbiner Ariel Yehuda Möllerich in Raanana. Er

lebte in Raanana / Israel, Rech. Gordon 18 und ist vor einigen Jahren (vor 2007) gestorben. Er hinterließ Kinder, Enkel und Urenkel.

(Recherchen beim ITS Bad Arolsen am 01.12.2016)


Eltern: Moritz Möllerich, geb. am 23.08.1886 in Niederelsungen, Holzschuhmacher, wohnte in Zierenberg Querstraße 134 / Kasseler Straße 22. Er zog am 17.04.1937 nach Kassel, Grüner Weg 24. Er wurde vom 16.11.1938 bis 23.12.1938 in dem Konzentrationslager Dachau inhaftiert (Häftlingsnummer 30038). Am 03.10.1939 zog er in Kassel in die Wilhelmshöher Allee 81 und wurde am 09.12.1941 von Kassel in das Ghetto Riga deportiert, Er starb am 02.05.1945 in Neustadt/Holstein (Schiff Cap Arcona)..

(Namen und Schicksale der Juden Kassels 1933-1945. Ein Gedenkbuch. Bearbeitet von Beate Kleinert und Wolfgang Prinz, Kassel 1986. S.221; Gedenkbuch Bundesarchiv Berlin; Recherchen beim ITS Bad Arolsen am 01.12.2016)

und Rosa Möllerich, geb. Katz, geb. am 09.07.1885 in Zierenberg, sie wurde am 09.12.1941 zusammen mit ihrem Mann und ihren beiden Söhnen von Kassel in das Ghetto Riga deportiert und von dort in das Konzentrationslager Auschwitz, wo sie am 27.07.1944 ermordet wurde.

(Gedenkbuch Kassel, a.a.O., S.221)


Bruder von Levi Lion Möllerich: Kurt Josef Möllerich, geb. 08.12.1919 in Zierenberg. Er wurde vom 16.11.1938 bisn 06.02.1939 im Konzentrationslager Dachau inhaftiert (Häftlingsnummer 30039, Schüler, Adresse Miltenberg, Eichenbühlstraße 35).Er lebte in Kassel und zog am 02.12.1940 wie zuvor sein Bruder in das Hachschara Landgut Neuendorf bei Fürstenhagen Er wurde zusammen mit seinen Eltern und seinem Bruder am 09.12.1941 von Kassel in das Ghetto Riga deportiert und von dort am 23.08.1944 in das Konzentrationslager Stutthof eingeliefert (Häftlingsnummer 722274). Er starb im April 1945 in Flensburg (Schiff Cap Arcona ?)

(Gedenkbuch Bundesarchiv Berlin; Recherchen beim ITS Bad Arolsen am 01.12.2016)





Geschwister von Moritz Möllerich (Ergänzungen zur Genealogie) :


Ida Möllerich, geb. 22.09.1888 in Niederelsungen, war verheiratet mit Lion /Gerson Katz,

geb. 22.03.1887 in Zierenberg, Ida und Gerson Katz lebten in Grebenstein. Sie hatten drei Töchter: Marga Ilse, geb. 15.01.1920, Helma Helene, geb. 23.01.1922 und Ingeborg, geb. 26.04.1926. Ida und Gerson Katz wurden zusammen mit ihren Töchtern am 09.12.1941 von Kassel in das Ghetto Riga deportiert, Ida Katz wurde am 05.11.1943 nach Auschwitz deportiert und dort im November 1943 ermordet. Gerson Katz wurde von Riga am 09.08.1944 nach Stutthof deportiert und von dort am 16.08.1944 in das Konzentrationslager Buchenwald, Außenlager Rehmsdorf, wo er am 02.10.1944 starb. Marga und Helma Katz wurden am 09.08.1944 nach Stutthof deportiert, Helma Katz wurde dort am 04.12.1944 ermordet. Ingeborg Katz starb am 02.05.1945 in Neustadt/Holstein (Schiff Cap Arcona).

(Gedenkbuch Kassel, a.a..O.., S. 204/205; Gedenkbuch Bundesarchiv Berlin)


Mathilde Möllerich, geb 09.01.1892 in Niederelsungen, war verheiratet mit

Louis Katzenberg, Schneider, geb. 27.06.1881 in Grebenstein.

Mathilde und Louis Katzenberg wurden am 09.12.1941 von Kassel in

das Konzentrationslager Riga-Kaiserwald deportiert. Ida Katzenberg

wurde dort 1944 ermordet, Louis Katzenberg 1943.

(Gedenkbuch Kassel, a.a.O., S.208; Gedenkbuch Bundesarchiv Berlin)

Willi Möllerich, geb. 22.05.1893 in Niederelsungen, war verheiratet mit Marta, geb. Plaut,

geb. 28.10.1909 in Witten. Willi und Marta Möllerich hatten einen Sohn:

Ludwig Möllerich, geb. 16.12.1935 in Grebenstein. Die Familie wurde am

01.06.1942 von Kassel nach Sobibor deportiert, Willi Möllerich wurde am

23.07.1942 in Majdanek ermordet.Martha und Ludwig Möllerich wurden am

03.06.1942 in Sobibor ermordet

(Gedenkbuch Kassel, a.a.O., S.220/221; Gedenkbuch Bundesarchiv Berlin))


Max Möllerich, geb. 12.12.1896 in Niederelsungen, Metzgermeister, war verheiratet mit

Gerda, geb. Baruch, geb. 23.02.1896 in Kassel. Max und Gerda Möllerich

hatten einen Sohn: Günther Ludwig Möllerich, geb. 18.12.1923 in Kassel,

Schlosser. Die Familie wurde am 07.09.1942 von Kassel in das

Konzentrationslager Theresienstadt deportiert und von dort am 29.09.1944

nach Auschwitz. Günther Ludwig kam am 25.01.1945 nach Sachsenhausen

und von dort am 17.02.1945 nach Mauthausen.

(Gedenkbuch Kassel, a.a.O., S. 138; Gedenkbuch Bundesarchiv Berlin)







Hans-Peter Klein

Melsungen April 2007

überarbeitet und ergänzt Melsungen Dezember 2016