Nachkommen von Löb/Löw Jehuda SIEMON in Binsförth

zusammengestellt von Eckhard Preuschhof, Homberg

Vorbemerkungen

Die Juden in Binsförth gehörten zur Synagogengemeinde Beiseförth. Beide Orte lagen nur 3 km voneinander entfernt. Obgleich die Zahl der Juden in Binsförth wesentlich kleiner war als in Beiseförth, befand sich in Binsförth ein jüdischer Sammelfriedhof für alle Juden aus Binsförth, Beiseförth, Malsfeld, Neumorschen, Heinebach, Nenterode, Rengshausen, bis 1860 bzw. 1867 auch aus Spangenberg, Melsungen und Röhrenfurth.

Generation I

I.1        Löb/Löw Jehuda Siemon, Schullehrer, * circa 1760.

oo circa 1790 Jitchen Nn (I.2), * circa 1765.

Aus dieser Ehe stammt:

1.        Anschel/Anscher/Angehet Si(e)mon, * am 27.06.1792 (siehe II.1).

Generation II

II.1        Anschel/Anscher/Angehet Si(e)mon, (Ascher lt. Grab), (Sohn von I.1 und I.2), Handelsmann und Viehhändler, * am 27.06.1792 (Quelle: Jüd. Traureg. Beiseförth), wohnhaft in Binsförth, + am 06.04.1857 in Binsförth, 66 J. alt (Quelle: Jüd. Sterbereg. Beiseförth; Jüd. Friedhof Binsförth), begr. am 09.04.1857 in Binsförth (Quelle: Jüd. Sterbereg. Beiseförth; Jüd. Friedhof Binsförth), jüd. Friedhof, Grab Nr.229.

oo am 09.01.1838 in Binsförth (Quelle: Jüd. Traureg. Beiseförth), er 45 J., sie 28 J. alt Mariane/Merjand/Mirjam/Merchen/Maryam Rosenblatt (II.2), * am 12.11.1810 in Binsförth (Quelle: Jüd. Traureg. Beiseförth; StAM 18/2630; StAM 33b/278), erwähnt 1817 in Binsförth, + am 20.01.1876 in Binsförth, 65 J. alt (Quelle: Jüd. Sterbereg. Beiseförth; Jüd. Friedhof Binsförth), begr. in Binsförth (Quelle: Jüd. Friedhof Binsförth), jüd. Friedhof, Grab Nr.206, T.v. Salomon Rosenblatt und Jettchen/Idchen Siemon.

Aus dieser Ehe stammen:

1.        Jette/Jettchen Siemon/Simon (III.2), * am 03.02.1839 in Binsförth (Quelle: Jüd. Geburtsreg. Beiseförth; Jüd. Traureg. Beiseförth), begr. in Reichensachsen (Quelle: LAGIS, jüd. Friedhöfe), jüd. Friedhof, Grab Nr.94.

oo am 14.05.1865 in Eschwege (Quelle: Jüd. Traureg. Beiseförth), eingetragen in Beiseförth Süßmann Stein (III.1), Viehhändler, * am 20.10.1823 in Reichensachsen, aus 1. Ehe (Quelle: Jüd. Traureg. Beiseförth), begr. in Reichensachsen (Quelle: LAGIS, jüd. Friedhöfe), jüd. Friedhof, Grab Nr.158, S.v. Aaron Stein und Röschen Stockhausen. Witwer von Beilchen Appel.

2.        Hendel/Hannchen Siemon (III.3), * am 27.01.1842 in Binsförth (Quelle: Jüd. Geburtsreg. Beiseförth), + am 01.05.1872 in Binsförth, 30 J. 2 M. alt (Quelle: Jüd. Sterbereg. Beiseförth), begr. am 02.05.1872 (Quelle: Jüd. Sterbereg. Beiseförth).

3.        Schönchen Siemon (III.4), * am 27.10.1843 in Binsförth (Quelle: Jüd. Geburtsreg. Beiseförth).

4.        Levi Si(e)mon, * am 18.06.1846 in Binsförth (siehe III.5).

5.        Moses Si(e)mon, * am 22.01.1849 in Binsförth (siehe III.7).

Generation III

III.5        Levi Si(e)mon (Sohn von II.1 und II.2), Handelsmann und Viehhändler, * am 18.06.1846 in Binsförth (Quelle: Jüd. Geburtsreg. Beiseförth).

oo am 05.11.1873 in Binsförth (Quelle: Jüd. Traureg. Beiseförth) Bienchen Jakob (III.6), * am 07.11.1847 in Frielingen (Quelle: Jüd. Traureg. Beiseförth), T.v. Misales (?) Jacob (?) und Sarchen Goldschmidt.

Aus dieser Ehe stammen:

1.        Salomon Simon (IV.1), Schuhmacher und Kaufmann, * am 28.02.1879 in Binsförth (Quelle: Jüd. Geburtsreg. Beiseförth; Chronik Beiseförth, S.90; Bergmann, S.225), besuchte mit seiner Familie regelmäßig jeden Samstag (SabbatSchawwes) den Gottesdienst in der Synagoge in Beiseförth, zogen nach Frankfurt/M., die Kinder konnten noch vor dem Holocaust auswandern, + in Rhina.

oo circa 2005 Hannchen Levi (IV.2), * am 03.01.1880 in Burghaun (Quelle: Juden von Rhina), verzog nach Frankfurt/M.

2.        Mirjem Simon (IV.3), * am 06.02.1882 in Binsförth (Quelle: Jüd. Geburtsreg. Beiseförth).

3.        Wolf Simon (IV.4), * am 25.09.1884 in Binsförth (Quelle: Jüd. Geburtsreg. Beiseförth), + am 06.02.1885 in Binsförth, 4 M. 16 Tg. alt (Quelle: Jüd. Sterbereg. Beiseförth), begr. am 08.02.1885 (Quelle: Jüd. Sterbereg. Beiseförth).

III.7        Moses Si(e)mon (Sohn von II.1 und II.2), Handelsmann, * am 22.01.1849 in Binsförth (Quelle: Jüd. Geburtsreg. Beiseförth; Jüd. Friedhof Binsförth), + am 02.04.1915 in Binsförth (Quelle: Jüd. Friedhof Binsförth), begr. in Jüd. Friedhof Binsförth (Quelle: Jüd. Friedhof Binsförth), jüd. Friedhof, Grab Nr.30.

oo am 01.05.1877 in Binsförth (Quelle: Jüd. Traureg. Beiseförth), er 28 J., sie 21 J. alt Bert(h)a/Bela Goldschmidt (III.8), * am 24.07.1855 (1857 lt. Grab) in Raboldshausen (Quelle: Jüd. Traureg. Beiseförth; Dreytza und Fäcke, S.188; Jüd. Friedhof Binsförth), + am 13.03.1920 in Binsförth (Quelle: Jüd. Friedhof Binsförth), begr. in Binsförth (Quelle: Jüd. Friedhof Binsförth), jüd. Friedhof, Grab Nr.33, T.v. ISAAC Wolf Goldschmidt und Lea Goldschmidt.

Aus dieser Ehe stammen:

1.        Miryanne Simon (IV.6), * am 27.04.1878 in Binsförth (Quelle: Jüd. Geburtsreg. Beiseförth; Thiele 2006, S.335), wohnhaft zuletzt in Kassel, Luisenstr. 2, + am 10.03.1930 in Kassel (Quelle: Thiele 2006, S.335).

oo circa 1905 Franz Gustav Hoyer (IV.5), * circa 1875. Pförtner in Kassel, + nach 1930.

2.        Isidor Simon (IV.7), * am 22.02.1881 in Binsförth (Quelle: Jüd. Geburtsreg. Beiseförth), + am 03.03.1881 in Binsförth, 10 Tg. alt (Quelle: Jüd. Sterbereg. Beiseförth).

3.        Albert/Ascher Simon (IV.8), * am 19.02.1882 (20.02. lt. Grab) in Binsförth (Quelle: Jüd. Geburtsreg. Beiseförth; Jüd. Friedhof Binsförth), + am 03.06.1907 in Binsförth (Quelle: Jüd. Friedhof Binsförth), begr. in Binsförth (Quelle: Jüd. Friedhof Binsförth), jüd. Friedhof, Grab Nr.61.

4.        Moses Simon (IV.9), * am 13.07.1883 in Binsförth (Quelle: Jüd. Geburtsreg. Beiseförth; Arnsberg, S.63), die Familie soll nach 1932 verzogen oder ausgewandert sein.

5.        Salomon/Shlomo Simon, * am 16.03.1886 in Binsförth (siehe IV.10).

Generation IV

IV.10        Salomon/Shlomo Simon (Sohn von III.7 und III.8), Kaufmann, * am 16.03.1886 (oder 1888) in Binsförth (Quelle: Jüd. Geburtsreg. Beiseförth; Yadvashem), wohnhaft in Binsförth und Kassel, deportiert am 16.09.1942 von Frankfurt nach Theresienstadt, am 06.10.1944 von Theresienstadt nach Auschwitz, + 19441945 in Auschwitz, umgekommen durch den Holocaust (Quelle: Yadvashem; Gedenkbuch Theresienstadt).

oo circa 1890 Berta Kashman/Kaschmann (IV.11), * 1893 in Großropperhausen (Quelle: Yadvashem), deportiert am 16.09.1942 von Frankfurt nach Theresienstadt, am 06.10.1944 von Theresienstadt nach Auschwitz, + 19421944 in Auschwitz, umgekommen durch den Holocaust (Quelle: Juden im Kr. Ziegenhain II, S.559; Yadvashem). Schwester  von Guta/Gitta Kashman/Kaschmann (* 04.08.1899 in Großroppehausen), und Max Kashman/Kaschmann(* 13.06.1904 in Großropperhausen), alle am 06.09.1935 nach Tel Aviv ausgewandert, T.v. Meier Kashman/Kaschmann und Jettchen Plaut (* 23.12.1867).

Aus dieser Ehe stammt:

1.        Hans/Heinz/Henrik Simon (V.1), Schüler, * 1923 in Binsförth (Quelle: Yadvashem), deportiert nach Kassel, + 19421944, umgekommen durch den Holocaust (Quelle: Yadvashem).

Quellen

Arnsberg, Paul: Die jüdischen Gemeinden in Hessen. 2 Bd. Frankfurt 1971.

Bambey, Hartwig: Unter dem Schutz der lokalen Herrschaft – Juden in Großropperhausen. In: Heimatvertriebene Nachbarn. Beiträge zur Geschichte der Juden im Kreis Ziegenhain. Schwalmstadt-Treysa 1993. 2 Bände.

Beiseförth. Geschichte eines Dorfes. Spangenberg 1998.

Bergmann, Waltari: Tausendjähriges Morschen. – Morschen 1985.

Dreytza, Friedrich und Fäcke, Christiane: Spuren jüdischen Lebens im Kreis Homberg. Homberg (Efze) 2004.

Jüdischer Friedhof Binsförth, Verzeichnis nach Grabnummern, Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen.

Jüdisches Standesregister der Gemeinde Beiseförth. Hess. Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Best. 65-70.

 Jüd. Geburtsreg. 1824-93.

 Jüd. Heiratsreg. 1824-78.

 Jüd. Sterbereg. 1826-91.

LAGIS: Jüdische Friedhöfe. Internet.

Tabellen über die in Stadt und Amt Spangenberg wohnenden Juden 1816-1817. StA Marburg, Best. 33b, Nr. 278.

Tabellen über die Verhältnisse der Juden im Kreise Melsungen (viele Namen). StA Marburg, Best. 18, Nr. 2630.

Verzeichnis der am 30. Jan. 1933 in Beiseförth, Malsfeld, Neumorschen, Guxhagen, Gensungen, Felsberg, Spangenberg wohnhaft gewesenen Juden. StA Marburg, Best. 180 Melsungen, Nr. 2551.

Yadvashem: Liste der Holocaust-Opfer. In: www.yadvashem.org.


Namensverzeichnis

Appel

Beilchen  2

Ascher

Siemon/Simon  1

Goldschmidt

Bert(h)a/Bela  3

ISAAC Wolf  3

Lea  3

Sarchen  2

Hoyer

Franz Gustav  3

Jacob (?)

Misales (?)  2

Jakob

Bienchen  2

Kashman/Kaschmann

Berta  3

Guta/Gitta  3

Max  3

Meier  4

Levi

Hannchen  2

Nn

Jitchen  1

Plaut

Jettchen  4

Rosenblatt

Mariane/Merjand/Mirjam/Merchen/Maryam  1

Salomon  1

Si(e)mon

Anschel/Anscher/Angehet  1

Levi  2

Moses  2

Siemon

Hendel/Hannchen  2

Jettchen/Idchen  2

Löb/Löw Jehuda  1

Schönchen  2

Siemon/Simon

Jette/Jettchen  2

Simon

Albert/Ascher  3

Hans/Heinz/Henrik  4

Isidor  3

Mirjem  2

Miryanne  3

Moses  3

Salomon  2

Salomon/Shlomo  3

Wolf  2

Stein

Aaron  2

Süßmann  2

Stockhausen

Röschen  2

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